Far Side

mit Iggy Malmborg

© Nathalie Jufer

Installative Theaterperformance

am Internationalen Theaterfestival auawirleben in Bern

14. – 16. Mai 2021

Während der aktuellen Pandemie haben wir uns alle an Begegnungen gewöhnt, die hauptsächlich innerhalb des Virtuellen stattfinden – ohne Intimität und Gemeinschaft. Das Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit zur Welt durch die Nähe zu anderen wurde verringert. Das Gefühl dieses Mangels stellt mittlerweile einen konstanten Aspekt unseres Alltags dar. Aber gibt es bei genauem Hinsehen nicht auch in den Zeiten, in denen wir uns so oft treffen und berühren können, wie wir möchten, ein gewisses Maß an Einsamkeit? Vielleicht ist die Isolation, die uns während der Pandemie auferlegt wird, nichts anderes als eine Maximierung des unausweichlichen menschlichen Zustands: Einsamkeit.

Far Side ist ein Eins-zu-Eins-Format, das Begegnungen zwischen Fremden durch Phantasie erforscht und auslotet. Live-Begegnungen zwischen Menschen sind von gewissen Do’s und Dont’s geprägt. In der Phantasie werden diese Abmachungen jedoch dekonstruiert. Far Side nimmt diese Freiheit als Treibstoff und öffnet eine Ebene, die auf der fragilen Grenze zwischen Intimität und Übertretung balanciert.

Ein Eins-zu-Eins-Format mag wie ein interaktiver Albtraum klingen. Aber wenn Sie Far Side betreten, fällt kein äußerer Blick auf Sie, niemand wird Sie sehen oder hören, niemand wird Ihr Verhalten beurteilen, Sie sind in Sicherheit. In diesem Stück ist das Publikum eine bloße Projektionsfläche für die Phantasie und kann ohne Konsequenzen vollständig zurückprojizieren.

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